Zwischen dem Donnerstag, 4.Mai, und Sonntag, dem 7.Mai 2017 habe ich die Freude gehabt, bei der von unserer Dozentin, Prof. Daniela Mayrlechner, organisierten musikethnologischen Exkursion in Mostviertel teilzunehmen.
Am Donnerstag fuhr ich mit dem eigenen PKW zum Mostviertler Bauernmuseum
in Gigerreith 39, 3300 Amstetten.
Es war ein schöner, sonniger Tag. Die Blumen freuten sich über die leichte Brise.
Mein Handy war nicht in der Lage, seine Batterie länger als 10 Minuten standhaft zu halten, deswegen habe ich viel weniger Fotos gemacht, als ich es ursprünglich beabsichtigte.
Im Innenhof des Distelberger Hauses war es angenehm kühl und ruhig. Ich traf auf einige Kollegen, die ebenfalls privat angereist waren.
Unsere Kollegin, die Harfenistin, spielte sich ein. Es herschte eine fast magische, ganz gemütliche Athmosphäre.
Die Gruppe kam mit dem großen Bus, wir luden unsere Habseligkeiten im Genußladen auf, wurden vom Altbauer Mostbaron Anton Distelberger begrüßt und die Führung begann.
Er zeigte uns das besondere Holztor mit dem Sonnenmuster drauf.
In seinem unvergleichbaren Dialekt zeigte er uns vorerst den Innenhof mit der imposanten Obstpresse.
Schon diese war mit musikalischen Andeutungen in Form von Instrumenten (Geigen) verziert.
Es zeigte sich die Liebe des Bauers zum Detail. Alles hate ein Zweck und gleichzeitig seine Schönheit. Nichts war nur funktionell, sondern hatte auch einen ästhetischen Wert.
Im Bauernmuseum hat Anton Distelberger die größte volkskundliche Privatsammlung von mehr als 22.000 Objekte gesammelt und gepflegt.
Was wir alles dort bestaunen konnten, ist unvergleichbar.
Von Schlößer, Metalgegenstände und Kleinwerkzeug am ersten Korridor wurden wir zu einem echten, noch immer ganz gut funktionierenden Polyphon geführt.
Mehrere Infos auch unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Polyphon_(Musikautomat)
Polyphon bei der Pariser Weltausstellung:
Wir gingen weiter und staunten über verschiedenste Sachen, die in der Bauernküche aufgestellt waren. Wenn dem Bauernhof gut ging, hatten die Bäuerinnen viele schöne Sachen in ihren Küchen. Dem Mostgeschäft ging es definitiv gut. Es gab Teller und Gläser, Gefäße und Töpfe, Mostkrüge, Mostbluzer (die viel Hohlraum boten, wie ein "Bluzerkopf"), Apfelschäler und Kohlhippeneisen, die vom Schmiedeisen mit Lyren orniert waren.
Während der Woche hatte man schwarzes Brot, am Sonntag ein Schober oder weisses Brot.
Anfangs hatte man kein Besteck, alle aßen mit der Hand aus einem großen, gemeinsamen Teller. Später kam das Eisenbesteck, das wir auch zu Ansicht bekamen. Bis in den 17.Jhdt. gab es keine Gabeln - Luther hat sie später Teufelskrallen genannt.
Es gab dort auch Schnapsbrenner, sowie schön verzierten Pressen für die Buttererzeugung.
Laut Anton Distelberger war die Erfindung der Butterpresse (1901) ein entscheidender Schritt für die Frauenberechtigung. Die Frauen konnten somit ihre eine Butter produzieren und verkaufen. Sie gewannen dadurch ein Stück Freiheit und Eigenbestimmung, waren nicht mehr aussichtlos ihren Männer ausgeliefert.
Wir sahen alte Beleuchtungskörper, Kehrwurzeln (aus Wurzeln von Kiefer), Kienspäne (auch vom Kiefer), Geflechte aus Stroh.
Da mein Handy in dieser Zeit hofnungslos tot war und die Steckdosen im alten Bauernhaus nicht für die studentische Verwendung gedacht waren, konnte ich keine Fotos machen.
Was mich besonders berührt hat war das Zimmer mit dem 300 Jahre alten Webstuhl, mit dem Weberschiefferl, mit dem Spinnhocker. Das erinnerte mich an den Webstuhl meiner eigener Oma, aus meiner Kindheit in Transsylvanien.
Die Frauen arbeiteten meistens mit Leinen.
Hanf hatte man nicht für die Bekleidung verwendet, wie bei mir im Dorf, sondern nur für grobere Geflechte wie Seile.
Die Leinenkitteln waren mit Naturfarben gefärbt (z.B. Gelb von Birken), gebleicht hat man sie draußen in der Sonne. Die Felle wurden mit Ammoniak (von Tierurin) gebeizt.
Später hat man die Farbe Indigoblau aus Indien importiert und sie für Färben verwendet. So entstand der Blaudruck - Blümchen oder andere kleine Muster, die mithilfe der verschiedenen Druckpressen auf die blauen Textilien gedruckt wurden.
Wir kamen zu einem Zimmer für Instrumente und andere Werkzeuge.
In den Schränken dort konnte man Schachteln und Schatulen, schön verziert, aus Holz sehen. Manche hatten ein Musikwerk drinnen.
Alle Musikschachteln waren mechanisch, man musste aufziehen - damals gab es keinen Strom.
Der Mostbaron erklärte uns, warum die Ziehharmonika das älteste Instrument der Welt sei: weil sie die meisten Falten hat.😅
Wir schauten uns verschiedene Instrumente an, alle sorgfältig beschrieben, ganz sauber, kein Körnchen Staub oder Schmutz: Harfen, eine Windharfe vor dem Fenster, Zither, Mandoline, Gitarren, Lauten, Horn, Flöten, Piccolo, C-Klarinette, Mundpfeiffe, Bocarina, natürlich auch die Ziehharmonika (diatonisch, chromatisch, mit 3-Klänge Wechsler), sowie eine Drehorgel (Musikwalze).
Es gab auch ein Gramophon mit Platten - auf dessen Musik hatten viele junge Leute tanzen gelernt. Und natürlich ohne Strom, später mit Trichter und Koffer.
Wir haben uns eine Platte ausgesucht und die Klänge einer anderen Ära erlebt.
So weit weg von unserem Spotify und Amazon prime und streaming ohne Ende...
Im gleichen Zimmer befanden sich auch verschiedenste Pendeluhren, manche davon mit Musik, ebenfalls zum aufziehen. Darunter befand sich eine Uhr aus Holz vom 1671, die 11 Generationen erlebt hatte.
Es gab Taschenuhren, manche auch mit Musik.
Wir sahen Bienengeräte, sowie die berühmte Bienepfeiffe zum Rauchern der Bienen (um diese in Griff zu halten). Der Mostbaron erklärte uns, Bienen seien früher echt bös' gewesen, heute seien sie zahm, aber krankheitsanfälliger.
Im Schrank fanden wir Dosen mit Geld für Krisenzeiten, die von der Taufpatin den getauften Kinder geschenkt wurden. Darunter befand sich sogar ein Nabelschnurkopf eines in 1906 geboreren Mädchen - in einem (gruselig) sehr gut gehaltenen Zustand!
Im nächsten Zimmer hatten wir einen Einblick ins Wohn- und Esszimmer der Bauer und Bäuerinnen. Es gab ein (eher kleines) Bett - die Menschen waren damals viel kleiner. Die Bettwäsche waren edel, aus einem indigoblauem, mit Pressmuster verzierten Material.
Auf dem großen, soliden, holzernen Tisch (mit Platz und Lederriemen fürs Besteck unter der Platte) gab es eine große Schüssel für das Essen.
Jeder Arbeiter hat damals seinen eigenen Löffel mithaben müssen, wenn er unterwegs bei der Arbeit nicht verhungern wollte.
Die Bauernstube (Möbel) stammte aus 1780.
Sogar Nachtschüsseln gab es unter dem Bett.
Auf der Wand gab es Glasikonen (wieder eine Tradition, die ich aus meiner Kindheit in Transsylvanien kannte).
Als Dekoration hatte man mundgeblasene Kugel mit einer Taube drinnen.
Im Schrank fanden wir (Sonntags)Kleidung aus Taft und Seide, Schmuck, Dosen (eine davon mit einem Weihnachtslied, wo sich ein Vogel rhythmisch drehte).
Damals waren die Winter lang und die Menschen depressionsgefährdet. Deswegen holte man sich die Natur ins Haus. Es wurden Vögel gefangen und bis in den Frühling gehalten. Einer wurde abgerichtet.
Es gab auch mechanische Instrumente, wie zum Beispiel einen Bierkrug mit Instrumentdose: wenn man ihn auf dem Tisch liegen ließ, war er still, wenn man trank, spielte es (um die Ehefrau so zu benachrichtigen?)
Es gab viel Silber: Knöpfe und andere Schmucksorten.
Im Bauernkalender konnte man den richtigen Zeitpunkt für verschiedene Arbeiten einsehen und somit die Zeit - die damals langsamer ging als heute - einplanen.
(to be continued)
Er erzählte viel über die Obstbäume, die immer weniger werden, und über die Strategien mit denen diese Bäume zu retten sind.
"wenn aufgegessen wird, kommt schönes Wetter!"
Die Harfenistin Julia Prömmer spielte uns ein schönes Lied.
Danach spielte und sang der Gastwirt "Das Lied von der schönen Linzerstadt", auf der Zither den Text begleitend. Die enge Verbindung zu Linz wird erklärt, auch das Instrument wird vorgestellt.
In der Volksmusik, erfahren wir, ist es typisch, nach Griffen zu spielen - wie zum Beispiel mithilfe des "goldenen Griffs".
Wir erfahren einiges von der Gstanzldichterei und versuchen selber, einige lustige Texte zu erfinden und zu singen. Der Gastwirt begleitet uns an der Zither.
Nach einer Trinkpause hören wir einen Althorn aus Holz, der ähnlich eines Buciums aus meinem Heimatland Rumänien zu sein scheint.
Wir übersiedeln in die Parterre, wo eine Gruppe bestehend aus Johannes Lagler (Harmonika), 2 Klarinetten (Eva Markhauser, Verena Oismüller), Gitarre (Martina Hinterleitner) und Fagott (Gabriele Maderthaner) einige Polkas und einen Marsch vorspielen. Johannes Lagler erzählt über die Unterrichtspraxis der Volksmusik an der Musikschule, wo er Lehrer ist.
Auf dem Weg nach Hause ist mein Auto kaputt geworden. Ich musste bis nach Mitternacht auf die ÖAMTC warten, um freundlicherweise ein Ersatzauto zu bekommen und endlich, sehr spät, nach Brand Laaben anzukommen.
4.Mai 2017, 1.Tag
Am Donnerstag fuhr ich mit dem eigenen PKW zum Mostviertler Bauernmuseum
in Gigerreith 39, 3300 Amstetten.
Es war ein schöner, sonniger Tag. Die Blumen freuten sich über die leichte Brise.
Mein Handy war nicht in der Lage, seine Batterie länger als 10 Minuten standhaft zu halten, deswegen habe ich viel weniger Fotos gemacht, als ich es ursprünglich beabsichtigte.
Im Innenhof des Distelberger Hauses war es angenehm kühl und ruhig. Ich traf auf einige Kollegen, die ebenfalls privat angereist waren.
Unsere Kollegin, die Harfenistin, spielte sich ein. Es herschte eine fast magische, ganz gemütliche Athmosphäre.
Die Gruppe kam mit dem großen Bus, wir luden unsere Habseligkeiten im Genußladen auf, wurden vom Altbauer Mostbaron Anton Distelberger begrüßt und die Führung begann.
Er zeigte uns das besondere Holztor mit dem Sonnenmuster drauf.
In seinem unvergleichbaren Dialekt zeigte er uns vorerst den Innenhof mit der imposanten Obstpresse.
Schon diese war mit musikalischen Andeutungen in Form von Instrumenten (Geigen) verziert.
Es zeigte sich die Liebe des Bauers zum Detail. Alles hate ein Zweck und gleichzeitig seine Schönheit. Nichts war nur funktionell, sondern hatte auch einen ästhetischen Wert.
Im Bauernmuseum hat Anton Distelberger die größte volkskundliche Privatsammlung von mehr als 22.000 Objekte gesammelt und gepflegt.
Was wir alles dort bestaunen konnten, ist unvergleichbar.
Eingang und Korridore
Von Schlößer, Metalgegenstände und Kleinwerkzeug am ersten Korridor wurden wir zu einem echten, noch immer ganz gut funktionierenden Polyphon geführt.
Der
Polyphon im Bauernmuseum konnte 17 Stimmen, bzw. 80 verschiedene Töne spielen. Er
wurde 1880 in Leipzig erzeugt.
Die Resonanzplatten hatten verschiedene Arten von Musik eingestanzt und waren alle noch im Originalzustand. Das Gerät funktioniert mithilfe von einer metalplatte mit eigestanzten länglichen Löchern, die auf der Unterseite kleine Haken bilden. Diese Haken drehen ihrerseits an mit Zähnen versehenen Rädchen, die Metalllamellen am so genannten Stimmkamm anreissen, und so einen Ton erzeugen.
Der Polyphon hat ein Federwerk, dass mit einer Kurbel aufgezogen werden muss.
Nur die reichen Bauern konnten sich
so einen Automaten leisten. Manche Instrumente waren als Münzautomaten für die Aufstellung in Gaststätten gedacht. Nach Einwurf einer Münze wurde die Platte mit der gewünschten Melodie ins Spiel gebracht und abgespielt.
Das Instrument muss nicht gestimmt werden.
Polyphon bei der Pariser Weltausstellung:
Küche
Wir gingen weiter und staunten über verschiedenste Sachen, die in der Bauernküche aufgestellt waren. Wenn dem Bauernhof gut ging, hatten die Bäuerinnen viele schöne Sachen in ihren Küchen. Dem Mostgeschäft ging es definitiv gut. Es gab Teller und Gläser, Gefäße und Töpfe, Mostkrüge, Mostbluzer (die viel Hohlraum boten, wie ein "Bluzerkopf"), Apfelschäler und Kohlhippeneisen, die vom Schmiedeisen mit Lyren orniert waren.
Während der Woche hatte man schwarzes Brot, am Sonntag ein Schober oder weisses Brot.
Anfangs hatte man kein Besteck, alle aßen mit der Hand aus einem großen, gemeinsamen Teller. Später kam das Eisenbesteck, das wir auch zu Ansicht bekamen. Bis in den 17.Jhdt. gab es keine Gabeln - Luther hat sie später Teufelskrallen genannt.
Es gab dort auch Schnapsbrenner, sowie schön verzierten Pressen für die Buttererzeugung.
Laut Anton Distelberger war die Erfindung der Butterpresse (1901) ein entscheidender Schritt für die Frauenberechtigung. Die Frauen konnten somit ihre eine Butter produzieren und verkaufen. Sie gewannen dadurch ein Stück Freiheit und Eigenbestimmung, waren nicht mehr aussichtlos ihren Männer ausgeliefert.
Wir sahen alte Beleuchtungskörper, Kehrwurzeln (aus Wurzeln von Kiefer), Kienspäne (auch vom Kiefer), Geflechte aus Stroh.
Da mein Handy in dieser Zeit hofnungslos tot war und die Steckdosen im alten Bauernhaus nicht für die studentische Verwendung gedacht waren, konnte ich keine Fotos machen.
Webstuhlzimmer
Was mich besonders berührt hat war das Zimmer mit dem 300 Jahre alten Webstuhl, mit dem Weberschiefferl, mit dem Spinnhocker. Das erinnerte mich an den Webstuhl meiner eigener Oma, aus meiner Kindheit in Transsylvanien.
Die Frauen arbeiteten meistens mit Leinen.
Hanf hatte man nicht für die Bekleidung verwendet, wie bei mir im Dorf, sondern nur für grobere Geflechte wie Seile.
Die Leinenkitteln waren mit Naturfarben gefärbt (z.B. Gelb von Birken), gebleicht hat man sie draußen in der Sonne. Die Felle wurden mit Ammoniak (von Tierurin) gebeizt.
Später hat man die Farbe Indigoblau aus Indien importiert und sie für Färben verwendet. So entstand der Blaudruck - Blümchen oder andere kleine Muster, die mithilfe der verschiedenen Druckpressen auf die blauen Textilien gedruckt wurden.
Musikzimmer
Wir kamen zu einem Zimmer für Instrumente und andere Werkzeuge.
In den Schränken dort konnte man Schachteln und Schatulen, schön verziert, aus Holz sehen. Manche hatten ein Musikwerk drinnen.
Alle Musikschachteln waren mechanisch, man musste aufziehen - damals gab es keinen Strom.
Der Mostbaron erklärte uns, warum die Ziehharmonika das älteste Instrument der Welt sei: weil sie die meisten Falten hat.😅
Wir schauten uns verschiedene Instrumente an, alle sorgfältig beschrieben, ganz sauber, kein Körnchen Staub oder Schmutz: Harfen, eine Windharfe vor dem Fenster, Zither, Mandoline, Gitarren, Lauten, Horn, Flöten, Piccolo, C-Klarinette, Mundpfeiffe, Bocarina, natürlich auch die Ziehharmonika (diatonisch, chromatisch, mit 3-Klänge Wechsler), sowie eine Drehorgel (Musikwalze).
Es gab auch ein Gramophon mit Platten - auf dessen Musik hatten viele junge Leute tanzen gelernt. Und natürlich ohne Strom, später mit Trichter und Koffer.
Wir haben uns eine Platte ausgesucht und die Klänge einer anderen Ära erlebt.
So weit weg von unserem Spotify und Amazon prime und streaming ohne Ende...
Im gleichen Zimmer befanden sich auch verschiedenste Pendeluhren, manche davon mit Musik, ebenfalls zum aufziehen. Darunter befand sich eine Uhr aus Holz vom 1671, die 11 Generationen erlebt hatte.
Es gab Taschenuhren, manche auch mit Musik.
Wir sahen Bienengeräte, sowie die berühmte Bienepfeiffe zum Rauchern der Bienen (um diese in Griff zu halten). Der Mostbaron erklärte uns, Bienen seien früher echt bös' gewesen, heute seien sie zahm, aber krankheitsanfälliger.
Im Schrank fanden wir Dosen mit Geld für Krisenzeiten, die von der Taufpatin den getauften Kinder geschenkt wurden. Darunter befand sich sogar ein Nabelschnurkopf eines in 1906 geboreren Mädchen - in einem (gruselig) sehr gut gehaltenen Zustand!
Wohnzimmer
Im nächsten Zimmer hatten wir einen Einblick ins Wohn- und Esszimmer der Bauer und Bäuerinnen. Es gab ein (eher kleines) Bett - die Menschen waren damals viel kleiner. Die Bettwäsche waren edel, aus einem indigoblauem, mit Pressmuster verzierten Material.
Auf dem großen, soliden, holzernen Tisch (mit Platz und Lederriemen fürs Besteck unter der Platte) gab es eine große Schüssel für das Essen.
Jeder Arbeiter hat damals seinen eigenen Löffel mithaben müssen, wenn er unterwegs bei der Arbeit nicht verhungern wollte.
Die Bauernstube (Möbel) stammte aus 1780.
Sogar Nachtschüsseln gab es unter dem Bett.
Auf der Wand gab es Glasikonen (wieder eine Tradition, die ich aus meiner Kindheit in Transsylvanien kannte).
Als Dekoration hatte man mundgeblasene Kugel mit einer Taube drinnen.
Im Schrank fanden wir (Sonntags)Kleidung aus Taft und Seide, Schmuck, Dosen (eine davon mit einem Weihnachtslied, wo sich ein Vogel rhythmisch drehte).
Damals waren die Winter lang und die Menschen depressionsgefährdet. Deswegen holte man sich die Natur ins Haus. Es wurden Vögel gefangen und bis in den Frühling gehalten. Einer wurde abgerichtet.
Es gab auch mechanische Instrumente, wie zum Beispiel einen Bierkrug mit Instrumentdose: wenn man ihn auf dem Tisch liegen ließ, war er still, wenn man trank, spielte es (um die Ehefrau so zu benachrichtigen?)
Es gab viel Silber: Knöpfe und andere Schmucksorten.
Im Bauernkalender konnte man den richtigen Zeitpunkt für verschiedene Arbeiten einsehen und somit die Zeit - die damals langsamer ging als heute - einplanen.
(to be continued)
Restaurant
Der Sohn des Mostbarons lud uns zu einem köstlichen Essen mit typischen Spezialitäten ein.Er erzählte viel über die Obstbäume, die immer weniger werden, und über die Strategien mit denen diese Bäume zu retten sind.
"wenn aufgegessen wird, kommt schönes Wetter!"
Die Harfenistin Julia Prömmer spielte uns ein schönes Lied.
Danach spielte und sang der Gastwirt "Das Lied von der schönen Linzerstadt", auf der Zither den Text begleitend. Die enge Verbindung zu Linz wird erklärt, auch das Instrument wird vorgestellt.
In der Volksmusik, erfahren wir, ist es typisch, nach Griffen zu spielen - wie zum Beispiel mithilfe des "goldenen Griffs".
Wir erfahren einiges von der Gstanzldichterei und versuchen selber, einige lustige Texte zu erfinden und zu singen. Der Gastwirt begleitet uns an der Zither.
Waidhofen an der Ybbs
Wir besuchen den Stadlturm.
Vor dem Rathaus erzählt uns Hr.Mag. Horst Lackinger viele Details über die Stadtgeschichte, sowie über den Brauch der Türkenpfeifer, die im Dreierteam (2 Pfeifer und einen sogenannten "ehrlichen Mitgeher") mit der Schweglerpfeife durch die Stadt herumwandern und den Mitbürger den Marsch der Senseschmieden, sowie die Erinnerung an die erfolgreiche Vertreibung der Türken seit 1532 bringen.
Windhager Wirt
An dem idyllischen Hügel verweilen wir zum Konzert und Abendessen beim Windhager Wirt.
Vorerst werden wir mit den Lieder und Jodler des Maderthaner Trios vergnügt (Details und Fotos folgen).
Nach dem deftigen Essen erfreuen uns die kräftigen Klänge der Blaskapelle Windhag, bestehend aus 12 Hornisten.
(Details folgen)Nach einer Trinkpause hören wir einen Althorn aus Holz, der ähnlich eines Buciums aus meinem Heimatland Rumänien zu sein scheint.
Wir übersiedeln in die Parterre, wo eine Gruppe bestehend aus Johannes Lagler (Harmonika), 2 Klarinetten (Eva Markhauser, Verena Oismüller), Gitarre (Martina Hinterleitner) und Fagott (Gabriele Maderthaner) einige Polkas und einen Marsch vorspielen. Johannes Lagler erzählt über die Unterrichtspraxis der Volksmusik an der Musikschule, wo er Lehrer ist.
Auf dem Weg nach Hause ist mein Auto kaputt geworden. Ich musste bis nach Mitternacht auf die ÖAMTC warten, um freundlicherweise ein Ersatzauto zu bekommen und endlich, sehr spät, nach Brand Laaben anzukommen.
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